Pressestimmen

 

 

 

In: Frankfurter Rundschau 8.10.2011 (Magazin) unter den Titel „Grüss Gott, Berlin“, S.4)

Mir san hier!

Edmund Stoiber will München verlassen. Keine schlechte Entscheidung, denn Berlin ist längst das bessere Bayern. Ein Streifzug durch die weiß-blaue Hauptstadt.

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OBER 200 BIERSORTEN:

GETRÄNKEMARKT GRABSCH

Für die umfangreichste bayerische Bierauswahl muss man in den Süden Berlins fahren. Nach Lichterfelde  nämlich. Zum Getränkemarkt Grabsch. Vor dem Laden  steht ein Schild in altdeutscher Schrift: „Hopfen  und Malz - Gott erhalt's“. Vom Balkon baumelt ein  Plakat: „Hier gibt's folgende Oktoberfestbiere: Augustiner,  Spaten, Hacker, Hofbräu. Paulaner, Löwenbräu.“  Neben jedem Bier ist ein Kästchen und in jedem  Kästchen ein roter Haken. „Wenn ein Bier aus  ist, kommt der jeweilige Haken weg. Dann können  die Kunden gleich sehen, was noch da ist und was  nicht“, sagt Herr Zarebidoki. Wenn das Oktoberfest  vorbei ist, geht Herr Zarebidoki auf den Balkon und  wendet das Plakat, denn auf der Rückseite steht:  „Hier gibt es folgende Weihnachtsbiere.“ „Praktisch,  nicht wahr?“, sagt Herr Zarebidoki. Das Plakat zeigt  uns: Herr Zarebidoki ist ein findiger Geschäftsmann  und sein Akzent verrät uns: Er ist nicht aus Bayern:  „Wirrr verkauuuufen swansig Mal mehr Augustiner-Bier als andere Biere“, so klingt das lautmalerisch, denn Herr Zarebidoki kommt aus Iran. Er studierte an der Freien Universität Politische Wissenschaften, verlegte persische Bücher, arbeitet hier und da, musste aber einsehen: Es gibt sehr viele Politologen und als ausländischer Politologe hat man sowieso keine Chance. „Deshalb habe ich die Bücher stehen lassen und mir gedacht: Ich versuche es mal als ... Bierboy“.

So stieg er 1984 ins Geschäft seiner Schwiegereltern ein. Die hatten sich schon früh auf bayerisches Bier spezialisiert. Ob die Schwiegereltern aus Bayern waren? Da lacht Herr Zarebidoki verhalten: „Iwo. Waren natürlich 100 Prozent Berliner." Heute liegt auf seinem Tisch die "Süddeutsche Zeitung" ("lese ich jeden Tag"), im Schrank stehen 52 Sorten Weißbier ("König der Biere") und noch 200 andere Biere, die meisten davon aus Bayern ("bestes Land der Welt").

An der Kasse gibt es Bärwurz, Marille, Enzian und Leberknödelsuppe. und das Mineralwasser kommt,  wenn schon nicht aus Bayern, so doch aus Franken.  Es dauerte etwas, bis Herr Zarebidoki sich biermäßig  an Bayern herangetrunken hatte, aber irgendwann  hat ihn die Leidenschaft gepackt und heute steht er im Laden, die Hosenträger über dem kleinen Bäuchlein und philosophiert über Bier, als entstamme er aus einem Brauereigeschlecht. Spricht von untergärigem und obergärigem Bier. Lobt die kleinen Genossenschaftsbrauerein. Zeigt auf Unertl, Andechser, Tegernseer, Wieninger und Reutberger. „Das ist des Mama-Bier. Das steht bei der Mama vom Bullen von Tölz immer auf´m Tisch.“ Und natürlich steht  es auch bei Herrn Zarebidoki im Schrank.

 

In: Garcon – Gastronomie. Hotellerie und Lebensart, Heft 2/2011, S. 102

BIER-KÖNIG

Beim Thema Bier macht Abbassali Zarebidoki so schnell keiner was vor.  Ein wahres Hopfen-und-Malz-Mekka  mit über hundert Sorten vor allem aus  kleinen süddeutschen Privatbrauereien  erstreckt sich in den Regalen seiner  beiden Läden in Lichterfelde und  Prenzlauer Berg und lockt die Bierliebhaber  mit originellen Markennamen und  sammlerwürdig gestalteten Etiketten.  "Annafest", "Commerzienrat Riegele",  "Goldstück" und .Dcppelhirsch"  heißen einige der hierzulande unbekannten  Gerstensaft-Spezialitäten.

"Probieren geht über Studieren" lautet deshalb die Devise des Chefs, der  sich genau nach diesem Motto während  seiner Studienzeit in Bayern am liebsten  in den dortigen Brauereien herumtrieb.

Das machte den heute 55-Jährigen zum Experten für Ober- und Untergäriges  und brachte ihn schließlich auf die  Idee, seine Begeisterung für die deutsche  Braukunst auch geschäftlich zu  nutzen.

Seit 20 Jahren nun macht er seine bierischen Spezialitäten dem Berliner  Publikum schmackhaft.  Damit erfüllt der gebürtige Perser  auch eine Mission zur Erhaltung der  deutschen Braukultur.  Indem er darauf verzichtet, seelenlose  Großkonzernbiere anzubieten, die  es in Berlin ohnehin an jeder Ecke gibt und dafür kleine feine Marken offeriert,  trägt er ein Stück weit zu deren Existenzsicherung  bei.

www.grabsch.de

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In: Der Feinschmecker - Das internationale Gourmet-Journal, Heft 9/2006, S. 139:

War das letzte Weißbier im Berliner Biergarten wieder lasch und langweilig? Dann nichts wie hin zum Getränkeabholmarkt Grabsch! Der kleine, völlig unscheinbare Laden in Lichterfelde entpuppt sich rasch als Fundgrube für rare Brauerzeugnisse; die über 50 Weißbiere, vorzugsweise von kleinen Brauereien aus dem Bayerisehen, sind hier ohne Konkurrenz. Seit über 30 Jahren vertritt "Grabsch" in Berlin die südliche Bierkultur. Sein Inhaber Zarebidoki (Foto) kann mit lnsiderkenntnissen über die Brauereien aufwarten; die meisten hat der Iraner während seiner Studienzeit persönlich besucht. Obergäriges, möglichst nicht pasteurisiertes Bier mit Körper und Harmonie, vorzugsweise in der Flasche gereift, das ist der Schwerpunkt seines Interesses. Er empfiehlt etwa die intensive "Weiße 1543" aus der Brauerei Flötzinger (beim "World Beer Cup" 2004 in San Diego zum drittbesten Bier der Welt gekürt) sowie das perfekt ausgewogene Weißbier von Bierbichler. Christian Wendt

Feinschmecker2006